Viel ist in den letzten Jahren über Richtverfahren geschrieben
worden und wie das Material am besten vollkommen plan gerichtet
werden kann. Mehr noch, als das Material nur plan zu richten, gilt
es bei unserer Entwicklungsarbeit das Material vollkommen
spannungsfrei zu richten, damit es auch dann noch eben bleibt, wenn
es später mit dem Laser oder durch Plasma geschnitten, geschweißt
oder umgeformt oder sonst wie weiterbearbeitet wird. Die Erfahrung
zeigt, dass herkömmlich gerichtetes Material eben nicht immer plan
bleibt, da oftmals im gerichteten Material noch Materialspannungen
eingeschlossen sind. Dies kann beim Streckrichten nicht passieren,
da das Material nicht durch Walzen umgeformt wird. Wenn das
Material über seine Streckgrenze hinaus gerichtet wird, dann
vergisst es seine ursprüngliche Form und damit die Tendenz, seine
ursprüngliche Form wieder einnehmen zu wollen. Dies geschieht beim
Streckrichten, wo das Material an seinen zwei Enden geklemmt und
gezogen wird. Daher ist beim Streckrichten das Richtergebnis nicht
abhängig von der eventuellen Rollenanzahl und zudem ist es
unabhängig vom Eingangszustand des Materials. Das gilt auch für das
Richten hochfester Stahlgüten.